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Tagung und Konzert mit vielschichtigen Inhalten und Klängen zu „Stabat mater“

Dank an Studienleiter i. R. Joachim Herten für seinen langjährigen Einsatz als Tagungsleiter und -organisator für Musiktagungen der Katholischen Akademie Domschule – Am 24. März 2012 fanden sich höchst interessierte Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer bei der Veranstaltung der Katholischen Akademie Domschule zu Stabat-mater-Vertonungen vom 15. bis zum 21 Jahrhundert ein. Zunächst führte der Textwissenschaftler Prof. Dr. Theodor Seidl fundiert in Geschichte, Formen, Inhalte und Rezeption des „Stabat mater“ ein. Anschließend gelang es dem Musikwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Konrad, meisterhaft die Vertonungsakzente aus sieben Jahrhunderten höchst kompetent sowie anschaulich und mit zahlreichen Musikbeispielen darzustellen. Die Musikwissenschaftlerin und Komponistin Prof. Dr. Eva-Maria Houben unternahm mit ihrem Beitrag den Brückenschlag zum Konzert des Abends, an dem vier Stabat-mater-Vertonungen zeitgenössischer Komponistinnen zur Aufführung kamen.

Das Konzert begann mit dem Stück „St-mt“ für Sopran und Violoncello von Makiko Nishikaze (*1968). Kaum hörbare Cellotöne sowie Pianissimo-Stimmklänge, entwickelten sich im Raum der Bürgerspitalkirche. Die Sprache war reduziert auf ihre einzelnen Laute, erkennbar waren einzelne Vokale und Konsonanten, Atemgeräusch, Sprachlosigkeit des Schmerzes.

Dieser Stille stand die dramatisch einsetzende Klage des „crux“ von Christina Messner (*1969) entgegen. Das Herausschreien des Schmerzes stand am Beginn des Stückes, die Verteilung der beiden Künstler im Raum, zunächst stand die Sängerin hinter dem Cellisten, dann zu seiner rechten und danach zu seiner linken Seite, unterstützt durch die Bewegung der Arme, entwickelte ein Bild des Kreuzes – als Symbol des Leidens Christi und der Mater Dolorosa, Symbol aber auch der Erlösung.

Das „Stabat Mater“ von Eva-Maria Houben (*1955) entstand aus der Stille. Diesmal standen sich Cello und Sopran im Raum gegenüber, so dass ein Raumklang der Stille entstand. Ergänzt wurde dieser Klangeindruck von einem elektronisch zugespielten Klangband mit Klängen aus dem Luftrauschen einer Orgel, das die Pianissimo-Passagen miteinander verband.

Die Komposition „hin und weg“ von Brigitta Muntendorf (*1982) setzt mit Zeichen des existentiellen Leids des Menschen und des Christentums auseinander. Gesprochene Sprache, stimmlose Aktionen, gesungene Töne, Cellopizzicati und Klangfächen wurden unterbrochen und eingeleitet durch die Peitsche.

Dem Ensemble socell 21, bestehend aus Irene Kurka, Sopran, und Burkart Zeller am Violoncello, gelang es, über die vier Stücke hinweg eine atemberaubende Spannung aufrechtzuerhalten und die Zuhörerschaft nachhaltig zu beeindrucken.

 

 

 

Am Ende der Tagung dankte Akademiedirektor Dr. Rainer Dvorak Studienleiter i. R. Joachim Herten für dessen langjähriges Engagement im Themenbereich Musik und Kunst an der Domschule – zuletzt auch als freier Mitarbeiter in seiner Ruhestandsphase. Joachim Herten bereicherte das Themenspektrum der Katholischen Akademie Domschule viele Jahre mit seiner hohen Fachkompetenz in künstlerischen wie musikalischen Fragen, insbesondere in der Neuen Musik. Neben dem Dank von Dr. Dvorak würdigte das Tagungspublikum durch lang anhaltenden Beifall das Engagement von Joachim Herten.