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Bericht vom Andersort Müllheizkraftwerk

Müllverbrennung als Teil der regionalen Energie- und Wärmewende?

Als wir vor über einem Jahr mit der Planung für eine Veranstaltung im Müllheizkraftwerk Würzburg in der Reihe unserer AndersOrt-Veranstaltungen begonnen haben, war uns noch nicht klar, wie hochaktuell diese Veranstaltung in die drängenden Fragen um Wärme- und Energiewende in Deutschland passen wird.

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Bei der Veranstaltung am 05.10.2023 im Müllheizkraftwerk Würzburg, die in Kooperation mit dem Zweckverband Abfallwirtschaft Raum Würzburg durchgeführt wurde, führte deren Geschäftsleiter Alexander Kutscher die Teilnehmenden kenntnisreich in die Müllverbrennung in Würzburg ein. Bei der anschließenden Führung durch das Müllheizkraftwerk konnten alle hautnah erleben, wie riesige Müllmengen in die Verbrennungslinien befördert wurden. Beim Blick in die Verbrennungsöfen, die mit über 1000 Grad Celsius verbrennen, war auch von außen noch etwas von der Wärme dieses „Höllenfeuers“ ( so ein Teilnehmer) zu spüren. Am Ende der Führung ging es an den enormen technischen Apparaturen vorbei, die für die Abgas-Reinigung notwendig sind.

Nach einem kurzen Imbiss erläuterte Sebastian Bloemer, Themenleiter für Energie und Wärmenetze am Institut für Energie- und Umweldforschung Heidelberg, ifeu, dann im Konferenzsaal des Müllheizkraftwerkes die Bedeutung der „thermischen Abfallverwertung“ für die künftige Wärme- und Energieversorgung. Er zeigte anhand verschiedener Studien den großen Wärme- und Energiebedarf in Deutschland auf und erläuterte anhand von verschiedenen Beispielen von Wärmeplanungen in großen deutschen Städten die bleibende Bedeutung der Müllverbrennung. Denn, so könnte man sein Fazit zusammenfassen, zum einen wird die Müllmenge, auch bei weiteren Bemühungen, Müll zu vermeiden, voraussichtlich nur wenig schrumpfen. Und zum anderen ist die Abwärme, die bei der Müllverbrennung entsteht, eine sehr „hochwertige“ Wärme, die es auf jeden Fall lohnt, noch mehr als bisher auch in Wärmenetze der Zukunft einzuspeisen. Bei der anschließenden Diskussion kreisten die Fragen vor allem um die konkrete Wärmeplanung und mögliche Erweiterungen von Wärmenetzen in Würzburg. Herr Kutscher verwies dabei auch auf eine Idee, die in Würzburg entwickelt wurde und die es bereits in die „Tagesthemen“ geschafft hatte: Man hat nämlich in Würzburg angefangen, Müll in einer speziellen Weise abzupacken und zu lagern, um ihn dann im Winter, in Zeiten, in denen der Wärmebedarf deutlich höher ist, zusätzlich verfeuern zu können.

Insgesamt eine eindrucksvolle AndersOrt Veranstaltung.

(Bericht von Dr. Armin Bettinger, Foto von Andrea Sierl)