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Musikalische Flügelschläge am Dom

Bericht aus der Main-Post vom 17.10.2019 – „Flügelschläge“, eine Konzertreihe im Burkardushaus, ist um eine bedeutende Nuance reicher: Der lebhafte Liederabend „Natur/t/räume“ erweitert das Themenspektrum der 2016 ins Leben gerufenen musikalischen Veranstaltung.

Ein Steinway-Flügel, der zum Abschluss der Neugestaltung des Tagungszentrums Am Dom ins Haus „flatterte“, gab den Anstoß zur konzertanten Auseinandersetzung mit die Menschen bewegenden Inhalten.

In diesem Jahr stand die Natur facettenreich im Focus der Lieder und Gedichte. Elke Kottmair und Michaela Schlotter ist dank sorgfältiger, ausgedehnter Recherche ein unterhaltsamer Brückenschlag zwischen dem Naturempfinden der Romantik und der Moderne gelungen.

In dem breit gefächerten Programm erklingen unter anderem Melodien von Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann, Jacques Offenbach und Franz Liszt, der Philipp Kaufmanns „Die tote Nachtigall“ betrauert. Heinrich Heines leicht ironische „Lotosblume“ kommt ebenso zu musikalischen Ehren wie „La rose foulée“ (Charles Poncy) und „Erste Rosen“ von Rainer Maria Rilke. Mit Schumanns inniger Interpretation von Eichendorffs „Mondnacht“ wird der überschaubare Zuhörerkreis in die Pause entlassen.

Erfrischend heiter, stürmisch, bedrängt und temporeich – vier Lieder, die Francis Poulent aus den Texten von Jean Moréas gezaubert hat, öffnen die Ohren für Kompositionen neuerer Zeit. Karl Heinrich Waggerls Betrachtungen von „Seidelbast, Nießwurz und Kamille“ (Melodien: Franz Salmhofer) bilden einen lebhaften Kontrast zu Eric Whitacres tief empfundener Vertonung von „Water Night“ von Nobelpreisträger Octavio Paz. Dazwischen eine Uraufführung mit ungewohnten Klangerlebnissen und überraschenden Texten: Der Würzburger Komponist Christoph Weinhart hat die Texte „Luftgeister und Landtiere“ der als Poetry Slamerin bekannten Pauline Füg in einer rhythmischen Tongebung eingefangen. Zu einem trefflichen Erlebnis machten den Abend die beiden harmonisch agierenden Künstlerinnen.

Elke Kottmair war als Sopranistin, Schauspielerin und Konzertmoderatorin in bestechender Form. Ihre helle und variable Stimme, begleitet von einer launigen Mimik und Gestik gab den gesanglichen Sequenzen einen perfekten Anstrich.

Michaela Schloter, Dozentin an der Würzburger Hochschulle für Musik, begeisterte mit ihrer Begleitung am Flügel, dessen Klangvolumen sie umfassend auslotete. Lebhafter Applaus! (regl)

Den Bericht aus der Main-Post können Sie auch hier nachlesen.