© DEGUWA e.V. (Foto: Frank Lechner)
Geheimnisse der Unterwasserarchäologie
In den Medien haben spektakuläre Aufnahmen von "Schatzsuchern" unter Wasser Dauerkonjunktur – aber wie sieht die wissenschaftliche Seite der Unterwasserarchäologie tatsächlich aus?
Für Archäologen stellen Gewässer große Herausforderungen hinsichtlich der Freilegung und Dokumentation von Befunden sowie der Bergung von Artefakten dar. Das Milieu des Wassers bzw. Feuchtbodens erlaubt dafür häufig Einblicke in vergangene Kulturen, die an Land kaum zu gewinnen sind, z. B. günstigere Erhaltungsbedingungen für Gegenstände und Konstruktionen aus Holz oder aus anderen organischen Materialien. Veränderte Küstenläufe und Uferlinien ermöglichen die Beobachtung ausgedehnter Siedlungsspuren, die durch den Anstieg des Wasserspiegels unüberbaut bzw. ungewöhnlich intakt geblieben sind.
Hinzu kommen "geschlossene Befunde" wie Schiffswracks, die in jedem einzelnen Fall eine kleine "Pompeji-Situation" in Aussicht stellen. Sind die Schiffe samt ihrer Ladungen rasch und vollständig gesunken, konservieren sie eine Art "Zeitkapsel" mit vielfältigen Handelsgütern, technischer Ausrüstung und persönlicher Habe (z. B. Uluburun). Wracks sind nicht nur eine wichtige Quelle für Datierungsfragen, sondern eröffnen bei systematischer Erschließung einzigartige Einblicke in die Geschichte von (Fern-)Handel und Wirtschaft.
Diese Ringvorlesung des WAZ will einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass der große Bereich der Unterwasserarchäologie, der letztlich alle (antiken) Kulturen und Zeithorizonte methodisch miteinander verbindet, in der Fachöffentlichkeit wie beim Laienpublikum in Eigenart und wissenschaftlichem Stellenwert stärker wahrgenommen wird.
Neben reiner Feldforschung kommen aber auch andere wissenschaftliche Beiträge in Betracht, die ein interessantes Licht auf den Lebensraum "Wasser in der Antike" werfen.
27.01.2025
Hin und wieder zurück - Ein römischer Leerguttransporter im Schwarzen Meer
Dr. Max Fiederling, Universität Trier
Die Erforschung, ergänzt durch vergleichende Befunde und Nachbauten römischer Schiffe, macht es möglich, die Geschichte des Wracks und seiner letzten Fahrt in großen Teilen zu rekonstruieren.
Von diesem holistischen Ansatz ausgehend Befund, Seehandelsrouten und Rekonstruktionen miteinbeziehend, zeigt der Vortragende abschließend eine Perspektive durch seine aktuelle Anstellung im ERC STRADA Projekt auf. Hierbei geht es um Rekonstruktions- und Simulationsmöglichkeiten antiker Wasserwege im Binnenbereich, genauer gesagt zwischen Donau und Adria.
Nähere Informationen finden Sie auch unter: https://www.uni-wuerzburg.de/forschung/waz
In Zusammenarbeit mit | Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum |
Kursnr. | 25-AK-041 |
Beginn | Mo., 27.01.2025, 18:15 - 19:45 Uhr |
Veranstaltungsort | Residenz - Toscanasaal, Residenzplatz 2, 97070 Würzburg |
Kosten | Eintritt frei |
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Veranstaltungsflyer
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Anmeldung | nicht erforderlich |
Kursort
Würzburg, Residenz
Residenzplatz 297070 Würzburg