© Janine Schmitz, Photothek Gestaltung Jochen Tratz
Richard II. - einer, der ein Königreich verliert und eine Seele gewinnt – wird in diesem „Monolog für einen Schauspieler“ vom Schluss her erzählt. Als rechtloses Subjekt findet sich der einst so mächtige Herrscher im Kerker wieder, abgesetzt vom Usurpator, allein mit den Stimmen der Vergangenheit, zwischen Selbstbetrug und Erkenntnis, Aufbegehren und Selbstzerstörung. Alle Stadien seines Sturzes vom Thron durchlebt er – eingekerkert und verlassen - noch einmal, und so zwingt ihn der Verlust der Königswürde, sich im Angesicht der eigenen Vernichtung seiner selbst bewusst zu werden. Zu Anfang dieses Ritts steht ein Sündenfall: der Bruch der gegebenen Ordnung, die Absetzung eines von Gott eingesetzten Königs. Damit markiert Richards Sturz aus allen Gewissheiten in die Unbehaustheit der Existenz beispielhaft jenes Erwachen der menschlichen Individualität, das als revolutionäre Entdeckung des Ichs in der Renaissance beginnt und direkt in die Unübersichtlichkeit und Geworfenheit unseres modernen Lebens führt.
Die Einführung ordnet das Stück historisch und literarisch ein.
Einführung durch
Prof. Dr. Maria Eisenmann ist Lehrstuhlinhaberin für Fachdidaktik – Moderne Fremdsprachen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Literatur- und Mediendidaktik sowie inter- und transkulturelles Lernen. Sie ist Autorin und (Mit-)Herausgeberin zahlreicher Bände im Bereich Literatur- und Kulturdidaktik, u.a. Shakespeare in the EFL Classroom (2014). Sie war im Vorstand der Deutschen Shakespeare Gesellschaft.
Der Künstler
Kai Christian Moritz
Der britisch-deutsche Künstler wurde in Bonn geboren, wuchs in Deutschland und dem Vereinigten Königreich auf und absolvierte seine Schauspielausbildung und sein Gesangsstudium in München. Nach Schauspielengagements in München, Esslingen und Konstanz war er von der Spielzeit 2005-2015 festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater Würzburg. Für die Rolle des Cal in Bernard-Marie Koltès‘ Der Kampf des Negers und der Hunde wurde er mit dem Darstellerpreis der 27. Bayerischen Theatertage in Coburg ausgezeichnet. Im Dezember 2009 erhielt Kai Christian Moritz den großen Theaterpreis Würzburg des Theaterfördervereins. 2011 folgte ein Stipendium zum Internationalen Forum des Berliner Theatertreffens. 2014 gewann er erneut den Publikums Preis der Bayerischen Theatertage für seine gefeierte Darstellung des „Faust“ (Regie: Nele Neitzke).
Weitere Projekt in diesem Jahr sind die Neuinszenierung der Passionsfestspiele in Sömmersdorf und die Eröffnung des Freilichttheater der Erlöserschwestern mit einer Produktion des JEDERMANN von Hoffmannsthal.
In Zusammenarbeit mit | Theaterhaus Gerolzhofen |
Kursnr. | 24-AK-066 |
Beginn | Do., 25.04.2024, 19:30 - 21:30 Uhr |
Veranstaltungsort | Theaterhaus Gerolzhofen, Centgasse 4, 97447 Gerolzhofen |
Kosten | 15,00 € |
Anmeldung | Karten unter Tel. 09382/3100228 oder unter www.theaterhaus-gerolzhofen.de |
Kursort
Gerolzhofen, Theaterhaus
Centgasse 497447 Gerolzhofen