sie sitzt einsam vor dem Schwedischen Reichstag. Mit Wut im Bauch und einem Schild im Arm. Auf dem steht „Schulstreik für das Klima“. Das kleine Persönchen mit den zwei Zöpfen ist 15, sieht aber viel jünger aus. Sie schreit keine Parolen, sie ist einfach nur da und hält ihr Schild hoch – an jenem 20. August 2018. Es ist der erste Schultag nach dem heißesten Sommer, den Europa bis dahin erlebt hat.
So geht das drei Wochen lang. Tag für Tag schwänzt sie die Schule und hockt auf dem Steinboden vor dem Parlament. Kein Jahr später kennt sie die ganze Welt: Greta Thunberg ist das Gesicht der internationalen Klimaschutzbewegung, Vorbild von Millionen Jugendlichen in vielen Ländern, die wie sie freitags für den Klimaschutz die Schule schwänzen – und natürlich ein Hassobjekt für alle, die den Klimawandel leugnen.
Was lässt Greta Thunberg aufbegehren? Sie selbst hat es einmal so ausgedrückt: „Ich sehe die Welt aus einer anderen Perspektive. Und ich mag es nicht, wenn die Menschen das eine sagen und das andere tun.“ Die Welt aus einer anderen Perspektive sehen – und dann entdecken, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Macht die Augen auf! Denkt um! Ändert Euer Leben! Das ist ihre Botschaft.
Menschen, die klein anfangen, aber sich mit Haut und Haar einer großen Sache verschreiben und dabei über sich hinauswachsen, gab es immer in der Geschichte der Menschheit. Sie stehen oft am Anfang großer Bewegungen, die die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen beginnen – kleiner Anfang, große Wirkung.
In einem pfiffigen Gedicht heißt es:
"Ich brachte das Fass zum Überlaufen! Sagte der Tropfen.
Ich brachte das Feuer zum Überspringen! Sagte der Funke.
Ich brachte das Veilchen zum Blühen! Sagte der Sonnenstrahl.
Was ist das schon?
Ich habe in zwei Menschen die Liebe geweckt! Sagte das Zwinkern."
Ein frohes Pfingstfest wünscht Ihnen