Sie sind nicht verbunden. Der Newsletter enthält möglicherweise Benutzerinformationen, sodass diese möglicherweise nicht korrekt angezeigt werden.

Newsletter der Domschule - März 2025

Newsletter der Domschule - März 2025

Newsletter Domschule Würzburg

‍Besucher,

bis Ostern soll eine neue Regierung stehen. Friedrich Merz hat das gesagt. Wenn das gelingen soll, müssen CDU/CSU und SPD schnell einen Koalitionsvertrag aushandeln. Dafür sind Kompromisse gefragt. Doch können Kompromisse helfen, wenn ein radikaler Politikwechsel versprochen wurde?

Der Kompromiss hat keinen guten Ruf: Im besten Fall gilt er als Ausdruck guten Willens, oft genug empfindet man ihn aber als Wischiwaschi. Der Vorwurf des „faulen Kompromisses“ liegt dann in der Luft. Ihm wird unterstellt, dass er klare Prinzipien verwässert. Scheinbar gemacht für Wankelmütige ohne feste Haltung.

Doch der Kompromiss gehört zu den ältesten sozialen Erfindungen der Menschheit. Ohne ihn gäbe es kein friedliches Zusammenleben - weil Menschen immer im Gegenüber existieren. Zwar sind die großen Veränderungen in der Menschheitsgeschichte oft genug von Menschen vorangetrieben worden, die sich kompromisslos für ihre Sache eingesetzt haben. Aber diese Veränderungen wurden dann in Kompromissen verwirklicht.

Ein Kompromiss kennt zwei Pointen: Schon das Aushandeln setzt voraus, dass die friedliche Lösung eines Konflikts besser ist als die rigorose Haltung des „Entweder-Oder“. Das erfordert aktives Zuhören, ernsthaftes Auseinandersetzen mit der Position des Anderen, ein wirkliches Bemühen. Und: Das Ergebnis am Ende eines solchen Verfahrens kann für sich in Anspruch nehmen, besser zu sein als die divergierenden Ausgangspunkte, weil es vielfältige Gesichtspunkte einbezieht, ohne dass die Beteiligten eigene Haltungen aufgeben müssen. Wirklich „faul“ werden Kompromisse erst, wenn sie ein inakzeptables Übel akzeptieren.

Ohne Kompromisse geht es nicht - im persönlichen Leben wie in der Politik. Sie brauchen einen langen Atem. Den wünsche ich allen Beteiligten bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen.


‍Veranstaltungen

Literaturabend am 24. März 2025

Bücher der Saison

ausgewählt und vorgestellt von
Dr. Isabel Fraas

Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Isabel Fraas sichtet direkt nach der Leipziger Buchmesse die saisonale Flut der literarischen Neuerscheinungen und wählt interessante Titel aus. Mal ausführlicher, mal knapper nimmt sie ihr Publikum mit hinein in die noch druckfrischen Texte und gibt fundierte Leseempfehlungen.

Verwundbarkeit und Exzess – in Liebe, Krieg und Frieden

© S. Hermann & F. Richter, pixabay.com

Vortrag am 18. März 2025

Was wir von einer Walnuss lernen können

Der Gottsucher, Mystiker und Poet Rumi und die Bruderschaften der Sufis

Der weltweit bekannte Sufi-Mystiker Rumi ist einer der bedeutendsten persischen Dichter. Bekannt geworden ist er durch seine sinnlich-erotische Liebeslyrik und die wirbelnden Derwische. Spirituell Suchende finden heutzutage bei ihm Antworten, die sie ermutigen und weiterführen. Michael Gmelch hat Sufi-Bruderschaften in verschiedenen Ländern besucht. Welchen Beitrag können sie für spirituell Interessierte im Sinne eines interreligiösen Dialogs leisten? Zum 750. Todestag des Mystikers hat er 2023 seine Entdeckungen vorgelegt: „Wirbeltanz im Wartesaal der Ewigkeit. Im Dialog mit Rumi und der Sufi-Mystik“.

Newsletterbild

© Michael Gmelch, privat

Vortrag am 26. März 2025

"Apokalypse how - be prepared for the Untergang"

aus der Reihe Draufgeblickt

Angst vor Naturkatastrophen, Krieg, Terroranschlägen, Stromausfällen oder dem großen Finanzkollaps. Gefahrenszenarien gibt es viele und gefühlt leben wir in einer sehr unsicheren Welt. Viele Menschen wollen diesen Gefahren nicht unvorbereitet begegnen und bereiten sich mehr oder weniger intensiv auf den „Tag X“ vor, an dem nichts mehr so sein wird, wie zuvor. Aber ist es wirklich realistisch, an diesen „Tag X“ zu glauben, oder gar die „Apokalypse“ heraufzubeschwören? In welcher Gedankenwelt leben die so genannten „Prepper“? In dem Vortrag möchte Diakon Michael Schofer, Leiter der Beratungsstelle für Weltanschauungen der Erzdiözese Bamberg, einen Einblick geben in die „Prepperszene“, Untergangsszenarien genauer unter die Lupe nehmen und der Frage nachgehen, ob es sinnvoll ist, sich im Blick auf die Zukunft von Ängsten und Drohszenarien beeinflussen und leiten zu lassen.

„Es gibt Menschen (original: Christen), die es für zu naiv (original: fromm) halten, auf eine bessere irdische Zukunft zu hoffen. Sie glauben an das Chaos, die Unordnung, die Katastrophe als den Sinn des gegenwärtigen Geschehens und entziehen sich in Resignation oder frommer Weltflucht der Verantwortung für das Weiterleben, für den neuen Aufbau, für die kommenden Geschlechter. Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht. Dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht" (Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung, München 1970, 25f).

Weitere Termine zu unserer Reihe "Draufgeblickt" am 09.04.2025 und 07.05.2025

Newsletterbild

© Michael Schofer

‍Neues und Interessantes

NEUE VERANSTALTUNGSREIHE
Vis-á-vis

Menschliche Schwäche zeigen

„Vis-á-vis“ heißt eine neue Veranstaltungsreihe von Martin von Wagner Museum und Domschule. Vis-á-vis bezeichnet hier ein dreifaches Gegenüber:
1. Ich stehe in einer Gemäldegalerie einem Bild mit religiösem Inhalt gegenüber, das mir fremd erscheint.
2. Es wird mir erschlossen, wenn sich kunstgeschichtliche und theologische Perspektiven dazu ergänzen und sich im Dialog gegenüberstehen.
3. Ich stehe in einer Gruppe anderen Menschen gegenüber, die dieses Bild ebenfalls betrachten und in ihm ihre eigenen Entdeckungen machen.

Mit diesen Gegenüberstellungen arbeitet die neue Veranstaltungsreihe. Für ihre Premiere haben Prof. Damian Dombrowski, der Direktor der Neueren Abteilung des Martin von Wagner Museums der Universität Würzburg, und Akademiedirektor Dr. Rainer Dvorak die „Verleugnung Petri“ des Jan Gerritz van Bronckhorst ausgesucht, das eine der ergreifendsten Szenen des Neuen Testaments ins Bild bringt: Der Apostel Petrus verleugnet nach der Gefangennahmen Jesu seinen Herrn.

„Menschliche Schwäche zeigen“ - Machen Sie Ihre Entdeckungen!

© Martin von Wagner Museum

Freiheyt 1525 - Freiheit 2025

Unter diesem Titel begeht die Stadt Würzburg das Gedenken an den Bauernkrieg von 1525 zusammen mit vielen Träger*innen der Kultur und des gesellschaftlichen Lebens mit einem vielfältigen Programm.

Wir freuen uns, bei diesem Gedenken mit einer Reihe von Veranstaltungen kooperieren zu können: 

Szenische Lesung am 28. März 2025 

Die Stille im Auge des Sturms 

1525 - Eine Momentaufnahme mit Zeitzeugen aus dem Bauernkrieg

Weitere Termine: 

Sonntag, 30. März 2025, 18.00 Uhr 
Donnerstag, 03. April 2025, 19.00 Uhr 

© Artcon Media

‍Weitere Kooperationsveranstaltungen:

Dialog am 04. Juni 2025

Das Reich Gottes auf Erden

1525 - Eine Momentaufnahme mit Zeitzeugen aus dem Bauernkrieg

Vortrag am 26. Juni 2025 

Der Bauernkrieg -
Ein Medienereignis

Der Bauernkrieg bildet neben der Reformation die Schwelle zur Neuzeit. Anders als die Reformatoren aber können seine Protagonisten ihre teilweise modern klingenden Forderungen nicht durchsetzen. Die Erhebung der Bauern wird blutig niedergeschlagen.

Der Bauernkrieg wurde immer auch ideologisch interpretiert – schon zeitgenössisch war er, so Thomas Kaufmann, vor allem ein Medienereignis. Durch umfassende Quellenstudien entlarvt Kaufmann ideologische Verzerrungen und präsentiert eine fesselnde Neuinterpretation dieses bedeutenden Ereignisses. Mit Leidenschaft und Expertise öffnet er einen völlig neuen Blick auf den Bauernkrieg. Eine Analyse, die nicht nur Vergangenes beleuchtet, sondern auch unsere Sichtweise auf die Gegenwart und Zukunft neu formt.

© Herder Verlag

NEUE VERANSTALTUNGSREIHE  

Orte der Demokratie

Demokratie baut darauf, dass sich Bürgerinnen und Bürger selbst informieren, sich mit anderen austauschen, sich eine eigene Meinung bilden und auch gewachsene Überzeugungen immer wieder auf den Prüfstand stellen. Demokratie bedeutet Arbeit und Debatte. 

Doch wie funktioniert die demokratische Vertretung der Bürgerinnen und Bürger in unseren politischen Gremien und Parlamenten? Die Veranstaltungsreihe „Orte der Demokratie“ nimmt unsere politischen Entscheidungsgremien und Parlamente in den Blick. Dort tätige Politikerinnen und Politiker erklären, wie Entscheidungen getroffen werden und welchen Einfluss die Debatte zwischen den unterschiedlichen Parteien und Gruppierungen hat.

Der Würzburger Stadtrat
am Dienstag, 01. April 2025 von 17 Uhr bis 18.30 Uhr

Die Medien als Ort der demokratischen Meinungsbildung 
Ein Redaktionsbesuch bei der Main-Post 
am Dienstag, 08. April 2025 von 19 Uhr bis 21 Uhr

Der unterfränkische Bezirkstag
am Dienstag, 06. Mai 2025 von 16 Uhr bis 17.30 Uhr

Der Bayerische Landtag 
am Freitag, 23. Mai 2025 von 17 bis 19 Uhr

Das Europäische Parlament
am Freitag,18. Juli 2025 von 19.00 bis 20.30 Uhr

Eine Veranstaltungsreihe von Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried in Kooperation mit:
- Akademie Frankenwarte
- Domschule Würzburg
- Kolping Akademie Würzburg
- Rudolf-Alexander-Schröder-Haus
- vhs Würzburg & Umgebung e.V.

Medienpartnerschaft: Mainpost Würzburg

Anmeldung unter: Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried, Bahnhofstraße 4-6, 97070 Würzburg, Telefon (09 31) 386-68700

https://www.generationen-zentrum.com/

Nähere Informationen in Kürze auf der Homepage.