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Newsletter der Domschule - Mai 2024

Newsletter der Domschule - Mai 2024

Newsletter Domschule Würzburg

‍Besucher,

„Aus den Augen, aus dem Sinn“ – dieses Sprichwort fällt mir ein, als ich das Zwischenlager Grafenrheinfeld verlasse. Mit dem gesamten Team der Akademie Domschule habe ich die genossene Gelegenheit, diesen prekären Ort neben den beiden stillgelegten Kühltürmen zu besichtigen, die auf so markante Weise die Landschaft südlich von Schweinfurt prägen. Wir wollen dort eine AndersOrt-Veranstaltung vorbereiten und freuen uns darüber, dass die Leitung dieses Zwischenlagers bereitwillig die Türen öffnet und uns gastfreundlich an dem Ort empfängt, an dem hochradioaktiver Abfall aus dem Kernkraftwerk nebenan für viele Jahre zwischengelagert wird.

Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn wir treffen auf Sicherheitsvorkehrungen, die niemand von uns zuvor erlebt hat. Sie hinterlassen mächtigen Eindruck in unserer Gruppe. Und sie entsprechen dem Gefühl von Gefährdung, das einen beschleicht, wenn man diesen Ort betritt. Aber sie stehen im krassen Gegensatz zu dem, was dort passiert – nämlich nichts. Man kann selbst die Gefahr, die von diesem Ort ausgeht, weder sehen, riechen oder sonstwie spüren. 

Wir wollen wissen, was das Thema ist, dem die Menschen nicht ausweichen können, die an diesem  Ort arbeiten. Das Thema „Sicherheit“ ist es nicht – zu unserer Überraschung. Es ist vielmehr die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für hochgefährlichen Abfall, die hier an einige wenige Menschen delegiert wird – und die Versuchung, die eigene Verantwortung dafür zu vergessen, sobald sich andere professionell darum kümmern. „Die Castoren, in denen die Brennstäbe zwischengelagert werden, gehören uns allen.“ 

"Aus den Augen, aus dem Sinn". Dass der Mensch dazu neigt, ist eine zutreffende Beobachtung. Dass es aber nicht in Frage kommt, die mit dem radioaktiven Müll einhergehende Verantwortung von uns allen einfach loszuwerden, daran werden wir an einem Ort wie Grafenrheinfeld erinnert. 

Das gilt auch für viele andere Aufgaben der Gesellschaft, meint

Dr. Rainer Dvorak

‍Veranstaltungen

Vortrag am 10. Mai 2024

"Letzte Generation" - Selbstopferung als Strategie

In den Auseinandersetzungen um den menschengemachten Klimawandel bringen junge Menschen freiwillig große Opfer. Sie riskieren viel, um die Politik zu einer Kehrtwende zu bewegen. Zugleich verlangen sie Opfer von Anderen oder versuchen gar, solche Opfer zu erzwingen. Wo sind Opfer schlicht notwendig und wie können Menschen dazu bewegt werden, dies auch zu tun – oder auch nicht?

"Letzte Generation" - Selbstopferung als Strategie

© Markus Spiske, unsplash.com

Gesprächsabend am 13. Mai 2024

Klimawandel als Glaubensfrage?

Ein Gespräch über Klima- und Kulturwandel

Der jüngste Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC), veröffentlicht im März 2023, bestätigt, was wir spätestens seit den 1980er-Jahren eindeutig wissen: Hauptursache für die aktuellen Klimaveränderungen ist die Menschheit. Mit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert nimmt die Konzentration von Treibhausgasen, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Energieträger, stark zu und hat zu einer Erwärmung der Atmosphäre in einer beispiellosen Geschwindigkeit geführt. Seit seiner Gründung im Jahr 1988 untersucht der Weltklimarat die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels und trägt somit zu einer sich stetig verdichtenden Faktenlage bei. Zugleich scheinen die Meinungen über die lokalen und globalen Auswirkungen des Klimawandels auf unsere menschliche und zivilisatorische Existenz weit auseinanderzugehen. Dass naturwissenschaftliche Fakten nicht gleich zu einem gesellschaftlichen Konsens führen, lässt vermuten, dass der Klimawandel noch mit einem weiteren Wandel zusammenhängt – einem Kulturwandel. 

Klimawandel als Glaubensfrage?

© pixabay.com

Vortrag am 14. Mai 2024

Yehuda Amichai

Zum 100. Geburtstag

Am 3. Mai 2024 würde der große Dichter Yehuda Amichai seinen 100. Geburtstag feiern. 1924 als Ludwig Pfeuffer in Würzburg geboren, zwangen ihn die Repressalien der Nazis, gemeinsam mit seiner weitverzweigten Familie in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina zu emigrieren. Schon in den 50er Jahren avancierte der seit 1937 in Jerusalem lebende Amichai zu einem der meistgelesenen jungen Dichter. Recht bald galt er als der Nationaldichter Israels und war mehrfach für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen.

Die Beziehungen zu Amichais Geburtsstadt Würzburg sind nach seiner Emigration nie abgerissen. So ehrt vom 12. bis 16. Mai 2024 eine große internationale Feier den Dichter Yehuda Amichai in Würzburg. Die Vorträge von Dr. Roland Flade und Prof. Dr. Edith Raim sind Teil dieser mehrtägigen Feierlichkeiten.

Yehuda Amichai

© Petra Winkelhardt

Symposium am 17. Mai 2024

Digital, vernetzt, lebenswert

Smarte Region Würzburg

Die Veranstaltung im Rahmen der Zukunftswoche Mainfranken bietet Ihnen die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen. Erfahren Sie, welche digitalen Technologien in der Smarten Region Würzburg eingesetzt werden, um Stadt und Landkreis modern und lebenswert weiterzuentwickeln. Welche Maßnahmen werden umgesetzt und was ist davon bereits sichtbar? Wie können sich Bürgerinnen und Bürger heute schon und in Zukunft an Entwicklungsprozessen beteiligen? 

Anhand dieser Fragen werden Begriffe wie Digitalisierung, Smart City, Smarte Region, Partizipation und Teilhabe verständlich erläutert und mit Leben gefüllt. Gemeinsam wird diskutiert, welche Chancen und Möglichkeiten sich für die Gemeinschaft und den Alltag der Menschen in der Region daraus ergeben.

Digital, vernetzt, lebenswert

© Smarte Region Würzburg

Führung am 04. Juni 2024

Versteckte Perlen

Ein Orgelspaziergang zu den kleinen Instrumenten von Dom und Neumünster

Dom, Neumünster und Orgel: da tauchen im inneren Ohr die Klänge der mächtigen Domorgel und der strahlenden Orgel im Neumünster auf. Doch in und um die beiden Kirchen stehen Instrumente, die kaum wahrgenommen werden. Sie befinden sich an Orten, in denen für kleinere Gruppen bzw. seltener Musik erklingt.

Der Spaziergang führt in diese Räume, in denen die Orgeln vor Ort erklärt und gespielt werden: In den großen Probensaal der Dommusik, der Sepultur des Domes und der Anbetungskapelle im Neumünster. Eine Entdeckungsreise zu den musikalischen Kostbarkeiten von Dom und Neumünster.

Versteckte Perlen

© pixelio.de

‍Neues

Zusätzlich im Programm 

Alle fünf Jahre wird in Sömmersdorf die Passionsgeschichte erzählt. Auch heuer ist es wieder soweit, das möchten wir in Würzburg aufgreifen im 

Gespräch mit dem Co-Regisseur der Passionsspiele Sömmersdorf Kai Christian Moritz am 04. Juni 2024 

Fränkische Passionsspiele Sömmmersorf

© passionsspiele-soemmersdorf.de