von allen Primaten besitzt nur der Mensch das „Weiße“ im Auge. Bei Affen ist das ganze Auge dunkel. Dadurch wird für die Artgenossen nur schwer erkennbar, wohin sie schauen – was ein Vorteil bedeutet, wenn z. B. Nahrung entdeckt wird.
Anders bei uns Menschen: Außer dem „Weißen im Auge“ unterstützt auch die ovale Form die bessere Wahrnehmbarkeit unseres Blickes. Evolutionsbiologen deuten dies so, dass es sich für den Menschen von Vorteil erwiesen hat, kooperativ zu sein. Bei der gemeinschaftlichen Jagd hilft es eben, wenn mit Blicken das Handeln abgestimmt wird. Dabei ist nicht nur die Blickrichtung sichtbar, sondern mit der Augenkommunikation können wir eine Palette an Gefühlen und Ausdrücken vermitteln: Erschrecken, Erstaunen oder Freude können wir so in den Augen ablesen. Und bekanntlich sagt ja ein Blick mehr als tausend Worte. Wir müssen uns eben nicht voreinander verstecken.
Dahinter steckt die Grunderfahrung, dass es miteinander besser geht. Auch unsere Veranstaltungen in der Domschule setzen auf dieses Miteinander. Lesen, Podcast hören oder ein Video schauen hat seinen eigenen Wert. Unsere Veranstaltungen leben von der gemeinsamen Information und dem Austausch im Gespräch. Auch hier gilt: „Miteinander geht es besser“. Das ist übrigens eine der kürzesten Definitionen von Solidarität. Ich finde es faszinierend, dass uns Menschen die Solidarität gut zu Gesicht steht.